09 Sky du Mont: Ich wollte der Held sein – es hat lang gedauert
Shownotes
Er hat mit Tom Cruise gedreht, an der Seite von Nicole Kidman und Gregory Peck: Als Schauspieler hat Sky du Mont über Jahrzehnte eine mehr als außergewöhnliche internationale Karriere hingelegt. Was viele nicht wissen: du Mont stammt aus einer traditionsreichen Verlegerfamilie, und schon mit Anfang 20 legte er seine ersten, laut Eigenauskunft »miserablen« literarischen Versuche hin. Nun ist, nach mehreren Romanen, mit »Ich freu mich schon auf morgen« (Herder) seine persönliche Bilanz des Älterwerdens erschienen. In Tonspur BUCHKULTUR erzählt Sky du Mont aus seiner aufregenden Lebensgeschichte zwischen London, Hamburg und neuerdings St. Pölten, von seiner Einstellung zum Schreiben, der Liebe zum neuesten Tech-Gear und warum er eigentlich gar kein Schauspieler habe werden wollen. Sein erstaunliches Fazit mit 76 Jahren: Auch wenn wir anhand der multiplen Krisen, die uns umkreisen, es erstmal nicht glauben mögen – die Welt hört weiterhin nicht auf, immer besser zu werden.
Sky du Mont wurde 1947 in Buenos Aires geboren und wuchs in München, der Schweiz und London auf. Als Schauspieler ist er in zahllosen nationalen und internationalen Kino- und TV-Filmen zu sehen, wie in Stanley Kubricks „Eyes Wide Shut“ und „Der Schuh des Manitu“. Er hat mehrere Drehbücher und Bücher verfasst.
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Transkript anzeigen
00:00:00: [Musik]
00:00:20: Herzlich willkommen zu einer neuen Ausgabe unseres Podcast "Tonspur Buchkultur" sagt Petra Gruber.
00:00:26: Ich begrüße hier einmal im Monat Gäste aus der Welt der Literatur und heute freue ich mich besonders jemanden hier zu haben, den man eigentlich nicht vorstellen muss.
00:00:34: Sky du Mont. Herzlich willkommen bei uns.
00:00:37: Vielen Dank für die Einladung.
00:00:39: Sky, Sie sind bekannt als Schauspieler. Sie haben zahlreiche Rollen in Fernseh- und Kinoproduktionen gespielt.
00:00:46: Sie haben in den letzten Jahren aber auch einige Bücher veröffentlicht. Wie kamen Sie zum Schreiben?
00:00:52: Geschrieben habe ich schon immer. Ich habe geschrieben mein erstes Drehbuch. Es war ein Krimi fürs Fernsehen.
00:00:58: Habe ich glaube ich eingereicht beim SWR, das ist der süddeutsche Fernsehen. Da war ich 22. Ich wollte keine Sau lesen. Klar.
00:01:06: Sie sitzen ja alle ganz oben und denken sich, da kommt irgendwie so ein kleiner Schauspieler, der will irgendwie ein Drehbuch machen.
00:01:12: Ja, es hat sehr lange gedauert und dann habe ich irgendwann keine Drehbücher mehr geschrieben, sondern habe dann angefangen Bücher zu schreiben.
00:01:18: Komödien, die gingen dann ganz gut. Zwei Krimis habe ich geschrieben. Der eine wurde verfilmt, der war miserabel.
00:01:24: Aber ich habs gemacht, weil ich spielte die Hauptrolle.
00:01:27: Der zweite war auch nicht besonders gut. Da habe ich mir gedacht, nein, mache ich lieber das, was ich am besten kann. Komödie.
00:01:33: Aber ich mein, das ist ja auch schon ein toller Erfolg, dass ein Krimi, den man schreibt, auch verfilmt wird.
00:01:38: Und man dann vielleicht auch sogar noch die Hauptrolle hat, muss man auch einmal schaffen.
00:01:41: Ja, aber ich bin sehr realistisch. Das hatte was mit meinem Namen natürlich zu tun. Die wollten natürlich eine ganze Serie draus machen.
00:01:50: Die haben gedacht, na ja, der ist jetzt gerade in, weil durch den Otto-Film hatte ich ja Bekanntheit erreicht und so weiter.
00:01:57: Das ging nicht unbedingt um die Bewunderung meines Buches oder meines Drehbuches, sondern es war eher, man hat sich was erwartet.
00:02:04: Man hat gedacht, vielleicht rennen uns die Leute die Bude ein.
00:02:08: Dann war es doch wieder mehr die Schauspielerei, die sich durchgesetzt hat und das Schreiben trat dann wieder mehr in den Hintergrund.
00:02:15: Ja, das war es meistens. Ich war ja lange am Staatstheater und habe nebenbei sehr wenig gedreht.
00:02:21: Wir hatten ja kein Urlaub. Wir durften nicht weg, aber dann habe ich halt so alles beides gemacht.
00:02:26: Man muss dann immer heimlich von Berlin nach München fahren, wo ich dann gedreht habe.
00:02:29: Wir durften die Stadt nicht verlassen damals.
00:02:32: Damals gab es die Grenze. Da kamst du ja teilweise nicht durch.
00:02:35: Und das ist mir auch einmal passiert. Und ich habe auch eine Vorstellung nicht verpasst, aber ich bin zu spät gekommen, bin in die Garderobe gegangen.
00:02:42: Und da waren völlig andere Klamotten. Der Intendant hatte damals die Angewohnheit, wenn er am nächsten Tag Premiere hatte,
00:02:49: dass er vor das Publikum gegangen ist und gesagt hat, sie erwarten heute den Gorky. Da habe ich gespielt.
00:02:55: Aber wir haben morgen Premiere und wir würden gerne die Generalprobe öffentlich machen.
00:03:00: Wenn Sie das nicht sehen wollen, kriegen Sie Ihr Geld zurück, sonst viel Spaß. Und keiner hatte gemerkt, dass ich nicht da war.
00:03:07: Ich bin dann von meinem Auto in dieses Theater gehörselt. Ich muss mich stellen. Ich muss mich stellen.
00:03:13: Die werden mich jetzt rausschmeißen.
00:03:16: Ich glaub, das ist überhaupt der Horror von Schauspielern und Moderatoren zu spät zu Terminen zu kommen. Ja voll.
00:03:24: Und deshalb ist man, glaube ich, dann auch immer sehr, sehr überpünktlich, wenn so etwas einmal passiert ist. Oh ja
00:03:29: Aber gehen wir noch einmal zurück zu den Büchern. Sie stammen aus einer berühmten Verlegerfamilie.
00:03:34: War das da auch entscheidend dafür, dass man sagt, ich möchte es auch auf dieser Seite mal probieren?
00:03:40: Oder das Literarische liegt man sozusagen in den Genen?
00:03:43: Naja, ich wollte mich nie, mit der Familie schon, aber ich wollte nicht irgendwie Protektion haben.
00:03:53: Ich wollte das alleine schaffen. Und nachdem ich ins Künstlerische gehen wollte, hatte das ja nicht sehr viel zu tun mit den Zeitungen, die wir hatten damals.
00:04:02: Das waren ja einige. Und die Druckerei war ja eine der größten.
00:04:06: Ja, ich wollte es einfach schaffen alleine. Ich wollte, ja, so, ich wollte der Held sein. Und das hat lange gedauert.
00:04:14: Wenn man jetzt auf das Literarische schaffen schaut, sind es ja doch einige Bände inzwischen geworden.
00:04:20: Ihr jüngstes Werk hat den Titel "Ich freue mich schon auf morgen" erschienen bei Herder.
00:04:26: Und Sie beschäftigen sich damit mit dem Älterwerden.
00:04:30: Also es geht um die schönen Seiten des Alterns, aber auch um die Zumutungen, um die Kunst, würdevoll und heiter durch die letzte Lebensphase zu gehen.
00:04:40: Was ist denn schön am Älterwerden?
00:04:42: Vieles. Als ich 70 wurde, ging meine Tochter aus dem Haus. Das war schon mal sehr einschneidend.
00:04:49: Und viel änderte sich in meinem Leben. Ich wurde geschieden kurz vor, also vorher.
00:04:55: Es war alles ein bisschen schwierig. Und jetzt geht mein Sohn aus dem Haus und irgendwann fing ich an zu realisieren,
00:05:02: dass sich mein Leben ändert, dass man tatsächlich auf ein, nennen wir es, ein Ziel zugeht, nämlich das Grab.
00:05:10: Und das hat mich sehr runtergezogen. Und dann weiß ich noch, dass ich morgens mein Sohn ist immer vier Wochen bei seiner Mutter und vier Wochen bei mir.
00:05:19: Jetzt macht er das Abitur und dann ist er weg. Und in diesen vier Wochen habe ich dann, weiß ich noch, Zeitung gelesen morgens und habe gefrühstückt und es war saugemütlich.
00:05:30: Und mir wurde klar, ich bin jetzt unglaublich frei, weil ich kann, ich fing auch an, Dinge abzusagen.
00:05:37: Ich spiele nicht mehr, wenn ich einen Drehbuch bekomme und ich kriege ja fast jede Woche Angebote.
00:05:43: Ich drehe nicht mehr gewisse Dinge. Ich will nicht mehr eine Rolle spielen, wo ich einen Blazer oder einen Smoking trage.
00:05:49: Und ich fing an, das abzusagen. Das habe ich ja in meinem Leben nie gemacht, weil ich immer so diese Existenzängste,
00:05:54: nein, das muss ich machen und das muss ich machen. Nein, das gehört dazu und das muss man machen.
00:05:57: Und plötzlich habe ich mir gedacht, nee, ich habe keine Lust. Und das hat mich ungeheuer befreit.
00:06:04: Und plötzlich merke ich, dass ich eine Freiheit erlangt habe, die ich noch nie in meinem Leben hatte.
00:06:10: Ich kann machen, was ich will.
00:06:12: Gibt es da irgendwann so einen Turning Point, wo man sagt, bis dahin muss ich mich bemühen und habe Stress?
00:06:20: Als Schauspieler müssen Sie ständig funktionieren. Wissen Sie, allein beim Theater spielen Sie stehen 1,50 m höher
00:06:28: im gleißenden Licht und im Halbdunkeln oder im Dunkeln sitzt der Regisseur.
00:06:32: Der sagt, ich kann es nicht sehen, wie du schon wieder auftrittst. Und das ist ja eine Hierarchie immer noch, die ist ja grauenvoll.
00:06:40: Letztendlich. Jetzt trauen sie sich nicht mehr, aber damals haben sie sich getraut.
00:06:44: Und du wirst eigentlich ständig beleidigt und ständig kritisiert und ständig verbessert.
00:06:49: Und wenn du eine Idee bringst, okay, na komm, das passt nicht und so, bist du dann halt endlich mal sagst, nein.
00:06:59: Und das hat mich befreit.
00:07:01: Wann wäre denn da dieser Punkt erreicht, wo man sagt, ich habe jetzt alles erreicht, ich stehe drüber, ich kann es mir leisten, nein zu sagen?
00:07:09: Auf der einen Seite muss man sichs leisten können. Das ist ja mal ganz wichtig.
00:07:14: Und ich habe mein Leben lang sehr, sehr viel gearbeitet. Und das ist natürlich wichtig.
00:07:19: Und das zweite ist, dass mir tatsächlich eine Karriere oder diese Dinge nicht mehr wichtig sind.
00:07:24: Ich muss nicht erste Klasse nach auf die Bahamas fliegen. Es mir völlig wurscht.
00:07:29: Ich bin in St. Pölten, das ist schön und ich liebe dieses Land.
00:07:33: Und deswegen habe ich hier auch gebaut. Mehr brauche ich nicht.
00:07:37: Das befreit auch. Ich habe keinen Konsumzwang mehr. Es mir völlig wurscht, ich bin froh wenn ich irgendwie ein Nusshorn bekomme und ein Glasl Rotwein.
00:07:45: Und die Ansprüche werden geringer und auch das befreit.
00:07:49: Jetzt sind ja gerade Bücher in Mode, wo Ältere Jüngeren Tipps fürs Leben geben und sagen, worauf es ankommt im Leben, was wichtig ist, was sie bereut haben.
00:07:58: Was wären Ihre Tipps, wie man das Leben gut leben soll?
00:08:02: Mich haben Tipps immer so genervt, als ich jung war. Ich gebe keine Tipps.
00:08:06: Weil die machen eh, was sie wollen. Und das ist auch so richtig so.
00:08:11: Jeder muss seinen eigenen Weg finden, so mühsam das ist. Klar sage ich zu meinem Sohn, jetzt bin ich ja weg und hat er mir gerade geschrieben, ob er heute Abend Freunde einladen darf, sage ich, du aber, ich möchte schon, dass noch die Tür dran ist, wenn ich wieder komme morgen.
00:08:27: Aber sonst gebe ich keine Tipps. Die sind so eine tolle Generation. Also, finde ich.
00:08:33: Gibt es Dinge, die sie bereut haben?
00:08:36: Ich habe eigentlich nur bereut, dass ich mehrmals geheiratet habe. Das war schon eine Belastung. Nein, ich finde einfach auch, wenn man, ich bin schon jemand, wenn ich eine Entscheidung treffe, dann bleibe ich dabei.
00:08:48: Typisch Stier. Verfressen und sehr zielgerichtet. Insofern ist das in meinen Augen ein Versagen.
00:08:55: Denn letztendlich sollte man sich das vorher überlegen und nicht nachher.
00:09:00: Ja, wobei es natürlich auch schwierig ist, viele lange Jahre mit einer Person zusammen zu bleiben. Es gibt auch die Ehepaare, die im Restaurant sitzen und dann sich nichts mehr zu sagen haben, wo man dann sozusagen sich so ein bisschen den Spaß machen kann zu sagen, wie lang sind die zusammen?
00:09:15: Stimmt.
00:09:16: Nach der Art und Weise, wie sie miteinander reden.
00:09:18: Das mache ich übrigens auch. Das machen glaube ich alle, nicht? Dass ich sie mir anguck und denk, oh je, stumm, sitzen sie da, eine schaut nach rechts, die andere schaut nach links.
00:09:25: Das einzige, was es noch gibt, ist was essen wir morgen oder was kaufen wir ein?
00:09:30: Na gut, aber da ist man selber Schuld oder da sind die Schuld. Weil wenn man keine Gemeinsamkeiten hat, dann muss man halt selber Hobbys entwickeln.
00:09:38: Nur rum sitzen. Und das ist natürlich eine Sache, die sehr viele in meinem Alter natürlich machen. Die sitzen zu Hause und warten auf den Tod, ein bisschen übertrieben.
00:09:47: Aber machen nicht mehr viel. Ich hab halt immer Pläne und ich bin immer unterwegs und ich geh morgens um 6.00 Uhr zum Sport und am Wochenende radel ich, kilometerweit, das hilft mir.
00:09:59: Was mich fasziniert hat an dem Buch ist, dass es einen extremen Optimismus ausstrahlt. Waren Sie immer schon ein Optimist?
00:10:08: Nein, gar nicht. Im Gegenteil. Ich hatte gestern ein Interview in Deutschland und die war eine relativ junge Frau.
00:10:15: Und die sagt, wie kommen Sie drauf, dass alles besser ist? Dann sag ich, dann fangen wir doch mal an.
00:10:20: Wenn Sie irgendeine Krankheit haben, es gibt viel bessere Medikamente. Ich habe eine Psoriasis zum Beispiel. Das war eine Katastrophe.
00:10:27: Jetzt gibt es eine Spritze, die man sich gibt und dann ist man vier Monate lang in Ruhe. Es gibt viel mehr Sicherheit. Es gibt Airbags.
00:10:37: Es gibt Sicherheitsgurte. Als ich anfing, gab es keine Sicherheitsgurte. Alles ist doch leichter geworden. Die ganze Welt ist einfacher geworden.
00:10:44: Aber der Ukraine Krieg, früher gab es nur Kriege, wo sie hingeschaut haben, wurden Menschen gefoltert und umgebracht und Kroatien und was auch immer.
00:10:53: Alles ist doch besser geworden, wenn wir mal ganz ehrlich sind. Die Ernährung ist besser geworden.
00:10:58: Wir leben ja sowieso hier auf dem absoluten Glückspunkt dieser Erde hier.
00:11:05: Ich kann es nur von dieser Warte aus sehen, aber sagen Sie mir etwas, was schlechter geworden ist.
00:11:10: Noch nie waren Frauen so selbstbestimmt wie heute. Alles ist besser geworden.
00:11:15: Ich bin total davon überzeugt. Ich sehe in Ihren Augen, dass das gerade auch ankommt.
00:11:20: Jeder erstmal sagt, na wie kommt der da drauf, nur positiv? Und wenn ich ihn dann mit ein paar Sätzen, kann ich die meisten überzeugen.
00:11:28: Es ist wirklich alles besser.
00:11:30: Aber gibt es wirklich keine Momente, wo Sie down sind, wo Sie frustriert sind?
00:11:34: Wenn jetzt meine Lebensgefährtin, die ja beim ORF ist, keine Ahnung, gerade Stress hat, dann denke ich mir auch "Uhhh".
00:11:43: Natürlich gibt es das, aber das sind ja Kleinli, das ist ja Pipifax, wie wir sagen.
00:11:47: Letztendlich geht es mir und uns allen besser als je zuvor, denn wir haben Perspektiven und das ist eine ganze Menge.
00:11:56: Wie bewahrt man sich diesen Optimismus?
00:11:59: Indem man einfach guckt. Schauen Sie, ich mein, ich setze mich jetzt wieder in den Zug, der mit 240 nach St.Pölten fährt.
00:12:06: Das ist doch der Hammer. Stellen Sie sich doch mal vor das ist ein deutscher Zug? Der fährt 90 und bleibt dreimal stehen.
00:12:13: Dann gehe ich in ein Restaurant, das ich liebe und kriege mein Backhändel und trinke ein Glas Rotwein dazu.
00:12:18: Was ist das für ein tolles Leben? Morgen fahre ich leider zurück, aber gut, das ist alles wunderbar.
00:12:24: Eins muss ich natürlich sagen, wir sind wie wir hier drinsitzen und ich nehme Sie jetzt, glaube ich, alle mit.
00:12:30: Sind wir natürlich die oberen 10 Prozent. Es gibt natürlich unfassbar viele Menschen, die krank sind, kein Geld haben, nicht wissen, wo sie schlafen, wo die Kinder weg sind, die Kinder sind krank, gelähmt, irgendwas.
00:12:45: Aber ich kann es nur von meiner Warte aus sehen und versuche halt, ein bisschen Hoffnung zu machen.
00:12:50: Wir haben zu Beginn von den schöneren Zeiten des Älterwerdens gesprochen, wo sind denn die Zumutungen oder was?
00:12:56: Die Zumutung ist natürlich sicher, dass ich natürlich gefragt werde, wieso haben Sie immer jüngere Frauen?
00:13:00: Dann denke ich mir, habe ich noch nie darüber nachgedacht, weil ich nie irgendwie geplant habe eine Frau, oh, wie alt sind Sie?
00:13:07: Ah, Sie sind nur vier Jahre jünger als ich? Nee, das wird nichts mit uns. Also das ist Schmarrn.
00:13:12: Ich habe mich verliebt und das war es. Und wenn die Frau sich zurückverliebt hat und es ging und sie wollte auch mit mir zusammen sein, dann war das.
00:13:18: Deswegen überlegt man dann gar nicht. Aber, was mich sehr getroffen hat, mein Bruder ist gestorben.
00:13:26: Und der war natürlich meine Generation. Wenn die Eltern sterben, ist das sehr, sehr traurig, aber das erwartet man.
00:13:34: Aber wenn dann die Einschläge näher kommen, nämlich jemand stirbt aus dem bekannten Kreis, der genauso alt ist wie man selber, oder mein Bruder.
00:13:43: Und der starb ganz überraschend und ganz schnell. Das hat mich schon ziemlich getroffen.
00:13:50: Sie schreiben ja auch sehr nett formuliert, dass es so eine Diskrepanz gibt zwischen dem tatsächlichen Alter und dem gefühlten Alter.
00:13:59: Sie formulieren das so, wenn man von sich heraus auf die Welt schaut, fühlt man sich ganz anders alt, als man tatsächlich ist.
00:14:08: Ja, ich fühle mich nicht wie fast 77. Nein, weit nie. Ich fühle mich wie... unterschiedlich natürlich, manchmal, wenn es mir nicht so gut geht, fühle ich mich wie 65.
00:14:19: Im Augenblick fühle ich mich wie 65. Na, ein bisschen jünger sogar noch.
00:14:25: Bei Frauen ist es ja so, dass man ab einem gewissen Alter ja unsichtbar für Männer wird.
00:14:33: Das liegt natürlich daran, dass Männer dumm und äußerlich sind. Und wenn sie eine Frau treffen, immer erst mal in die Haare gucken und weiter unten.
00:14:44: Und wir sehr äußerlich sind. Frauen sind das nicht. Eine Frau tut sich leichter, mit einem alten Mann zusammen zu sein, wie mir, als ein Mann mit einer älteren Frau.
00:14:54: Das ist nun mal so und sicherlich ist das nicht sehr schön. Aber das war schon bei Adam und Eva so.
00:15:00: Wie erleben Sie das, sind Ihnen früher, als sie jünger waren, alle Frauenherzen zugeflogen und jetzt im Alter wird es weniger?
00:15:07: Ich habe das ja einmal in einem Buch geschrieben. Das, was wunderschön war, die Dinge.
00:15:11: Eine junge Frau geht an mir vorbei mit einem schönen, wehenden Kleid.
00:15:17: Oder ich liege an der Isar, das ist in München, da lag man, hatte schöne Zeiten und hat eine geraucht und hat was gegessen und so weiter.
00:15:25: Und dann war das plötzlich alles vorbei. Wenn ich jetzt dieser Frau nachschauen würde oder sie ansprechen würde, dann wäre es nicht nur lächerlich, sondern übergriffig.
00:15:34: Das ist schon ein Bewusstsein, was man merkt. Und der Isar-Strand wäre mir jetzt zu steinig und täte mir gleich mein Hintern weh.
00:15:43: Nur der Unterschied ist, das Schöne ist ja immer noch da. Also die schönen Dinge sind ja nur bei mir verschwunden durch mein Alter.
00:15:53: Und das muss man schon realisieren und auch mit Bewusstsein realisieren. Und das ist okay. Es macht einen schon nachdenklich.
00:16:03: Aber ich habe halt keine Angst vorm Tod. Und ich würde auch freiwillig gehen.
00:16:09: Wenn ich jetzt ganz was Schlimmes hätte, würde ich freiwillig gehen.
00:16:12: Ich bin ja Mitglied bei Exit in der Schweiz und das habe ich ganz bewusst gemacht schon vor über 20 Jahren. Und deswegen habe ich keine Angst.
00:16:21: Hatten Sie ein erfülltes Leben?
00:16:23: Ja, hatte ich. Ich hatte ein sehr aufregendes, sehr schönes Leben.
00:16:27: Sicherlich habe ich sehr oft, also nach meiner letzten Scheidung, da habe ich gedacht, ich sterbe.
00:16:33: Da habe ich 21 Kilo abgenommen und es war, die Kinder, es war, die Kinder haben ja auch genauso gelitten. Also das war ganz furchtbar.
00:16:41: Da wollte ich auch nicht mehr. Aber Sie sehen, es geht dann doch eben weiter.
00:16:45: Ich wüsste jetzt nicht, was gewesen wäre, wenn ich keine Kinder gehabt hätte. Das möchte ich auch gar nicht thematisieren und drüber nachdenken.
00:16:52: Also es gibt natürlich dieses Loch bei mir wie bei allen anderen auch.
00:16:57: Aber im Großen und Ganzen geht es mir und sicher uns allen besser, als es uns je ging. Also mir zumindest.
00:17:05: Klar, ich bin halt auch unabhängig und das hilft natürlich sehr.
00:17:09: Ist es auch so, dass die Kinder einen fit halten?
00:17:12: Ja gut, aber sie machen einen auch älter, weil es ist ja dermaßen anstrengend, Kinder zu haben.
00:17:16: Das kann man sich gar nicht vorstellen, denn ich war ein Vater, der gekocht, genäht, gebügelt, vom Kindergarten abgeholt, Hausaufgaben gemacht werden. Albtraum.
00:17:24: Also das ist es nicht. Ich glaube, bei mir hilft es, weil ich bin ja sehr viel in Studios.
00:17:30: Ich spreche ja sehr viel in Werbung und so weiter. Die sind ja alle jung. Die sind ja alle 25, 30 und mit denen verbringe ich ja Tage,
00:17:37: weil ich halt dann ganz lange Sachen mache und Hörspiele und weißt was. Das hilft natürlich schon.
00:17:43: Denn meine Kinder wollen die Teilen ihrer Freunde nicht mit mir. Das will ich denen auch nicht antun.
00:17:49: Das hat mich bei meiner Mutter schon immer gestört. Wenn ich dann irgendwie da war und meine Mutter setzte sich zu uns, fand ich sehr unpassend.
00:17:57: Sie schreiben ja in Ihrem Buch, dass sie sehr technikinteressiert sind.
00:18:01: Wissen Sie, in meinem Beruf, wenn ich toure, bin ich abends auf der Bühne und dann hänge ich in irgendeinem wunderbaren Hotel den ganzen Tag.
00:18:10: So viel Shoppen kann man gar nicht. Dann habe ich meinen Laptop dabei und mein sehr starken Computer und dann spiele ich.
00:18:18: Zocken. Ich weiß nicht, ob man das ... Ja, ja.
00:18:20: Das versteht man. Also dann spiele ich. Und das hält mich auch jung, weil das sind ja ständig neue Anforderungen. Die können ja immer mehr, die Dinger.
00:18:28: Sie sind auch einer, jener Personen, die sagen, ich freue mich, wenn das Handy wieder neue Features hat oder wenn ein Neues auf den Markt kommt, findet man jetzt auch nichts.
00:18:38: Absolut.
00:18:39: Also bei jüngeren schon auf jeden Fall.
00:18:40: Das liebe ich. Das ist toll. Ich habe meine ganzen Lesungen und meine ganzen Bücher, die ich entworfen habe und meine Texte auf meinem iPad, das Große habe ich.
00:18:50: Und ich war auf Tour und das iPad war plötzlich weg. Ich habe gedacht, dass es gestohlen worden. Und da war ich, hätte ich mir einen Schuss geben können.
00:18:57: Dann habe ich mir ein neues gekauft. Ich habe es angemacht und nach 25 Minuten war alles wieder drauf. Ah, ist das spannend. Das gab es früher auch nicht.
00:19:05: Sie sind ja auf mehreren Kontinenten aufgewachsen und in mehreren Ländern. Wie hat sie das beeinflusst?
00:19:11: Ich war ja drei Jahre in Amerika und habe dort gedreht. Das hat mich total beeinflusst. Ich fand es grauenvoll. Eine Brutalität, eine gnadenlose Gesellschaftsschicht, der oben ist, tritt den unten.
00:19:27: Also es ist wirklich unglaublich, was sich da abspielt. Da ist Armut wirklich Armut. Wir machen ja viel für, nicht? Also da passiert gar nichts.
00:19:36: Da liegen die Leute auf der Straße rum und sterben. Das Drehen ist dort, der Ehrgeiz meiner Kollegen dort. Ja, ich sage es mal, da wird mir übel.
00:19:49: Ehrgeiz ist was Schönes und Gesundes und Gutes. Aber der Beruf sollte nie das absolut einzig und Wichtigste sein.
00:19:57: Das habe ich in Amerika erfahren und ich wollte nur weg. Ich hatte ein Dreijahresvertrag und bin dann nach zwei Jahren zum Produzenten gegangen und gesagt, ich möchte raus.
00:20:05: Der hat gesagt, du kannst nicht raus. Du hast einen Vertrag, typisch amerikanisch. Die sind ja Sklaven. Ich habe gesagt, du hast noch nie mit einem europäischen Schauspieler gearbeitet.
00:20:14: Was meinst du? Ich komme jeden Tag zu spät. Ich kann kein Wort Text, du bist froh, wenn du mich los bist. Dann musste er lachen und sagen, European Actor. Und dann durfte ich gehen.
00:20:24: Nach zwei Wochen haben sie mich in die Luft gejagt. Bin ich nach Hause. Ich weiß, dass ich damals in München landete. Mein Gepäck war nicht da und es war Nieselregen.
00:20:32: Ich setze mich in einen Wienerwald, damals diese Restaurants, die es gab. Ich bestellte mir ein Nuss, zwar Frühstück, Nusshörnchen und einen Kaffee.
00:20:41: Draußen nieselte es. Ich guckte aus dem Fenster, nahm mir eine Zeitung, die ich so am Haken hing, wie bei uns das ist, bei Ihnen ja auch, an so einer Stange.
00:20:49: Ich guckte aus dem Fenster und sagte wirklich ganz laut zu mir, ist das gemütlich.
00:20:54: Geboren sind Sie ja in Buenos Aires als Cayetano Marco Claudio Neven du Mont. Was für ein Name.
00:21:02: Also, es war so, dass meine Eltern, also mein Vater ist vor den Nazis geflohen und meine Mutter mit meinem Bruder sind also auf das letzte Schiff gekommen.
00:21:13: Und sind nach Buenos Aires gekommen und dort war meine Mutter schwanger und sie wollten mich Kai nennen, K-A-I. Und das durfte man nicht.
00:21:22: Das war Perron damals und man musste der lateinische Namen geben. Und meine Mutter ist ja Engländerin und wir sprechen ja zu Hause, sprachen wir immer Englisch und hat sie gesagt, was machen wir denn da?
00:21:31: Und dann hat mein Vater die Idee gehabt, dann nennen wir ihn doch Cayetano, das ist ja lateinisch. Und das kann man abkürzen auf Kai. Cayetano, Kai.
00:21:40: Und als meine Mutter mit mir aus dem Krankenhaus kam, war damals mein, da war damals vierjähriger Bruder und er guckte hoch auf dieses rosa Bündel und sagte, who's that?
00:21:48: Und meine Mutter sagte, this is Kai. Und so entstand Sky. Und als ich in Deutschland anfing als Schauspieler und mich Sky du Mont nannte,
00:21:56: haben sie sich alle gedacht, wahrscheinlich heißt der Adolf Scheißenteich und nennt sich Sky du Mont.
00:22:01: Ja, es war schwierig, es war ganz schlimm, war wirklich ganz schlimm.
00:22:04: Ganz schlimm.
00:22:05: Dann war ich in Deutschland in der Grundschule und
00:22:06: Und dann habe ich, als ich dann in die obere Dings kam, bin ich in die Schweiz gekommen
00:22:11: und habe dort im Internat saß ich, ich war eigentlich immer im Internat, und habe dort Abitur
00:22:17: gemacht und habe angefangen zu studieren.
00:22:19: Das fand ich gar nicht gut und dann bin ich auch rausgeflogen und bin nach London.
00:22:23: Ich habe in London angefangen zu arbeiten und hatte dann auch eine Work Permit.
00:22:27: Das war ja nicht EU damals.
00:22:29: Und hatte dort ein Auto und eine Wohnung und eine Freundin und alles war schön und
00:22:35: bin zum Skifahren gegangen.
00:22:36: Nach St Anton.
00:22:37: Und kam zurück an einem Sonntagabend, an einem Montag hätte ich wieder im Büro sein müssen,
00:22:42: mit dreckigen Unterhosen und sonst gar nichts und der schaute mich an und gesagt, gehen
00:22:46: sie wieder zurück in den gleichen Job, wie da steht? Die Work Permit.
00:22:51: Ich hab gesagt, das weiß ich nicht.
00:22:53: Da nahm er lineal, wortwörtlich, nahm er lineal, mit einem Filzstift durchgestrichen, er hat
00:22:59: gesagt bitte, setzen Sie sich.
00:23:00: Sag ich, was ist?
00:23:01: Wir schicken Sie zurück nach München, wo Sie herkommen.
00:23:04: Das ist ja krass.
00:23:05: Ich habe mein Auto im Parkhaus.
00:23:06: Ich habe eine Wohnung hier.
00:23:07: Das interessiert mich nicht.
00:23:08: Sie dürfen hier nicht einreisen, wenn sie vielleicht nach Arbeit suchen.
00:23:14: Und dann habe ich versucht die Botschaft anzurufen, die hatten nur Notdienst, meine Mutter war
00:23:17: wie immer nicht da und dann haben die mich abends zurückgeschickt nach München.
00:23:20: Ich wusste nicht, wohin, ich hatte kein Geld für ein Hotel, gar nichts.
00:23:23: Und dann war ich natürlich damals noch kleiner Revolut, dann habe ich gesagt, in das Scheißland
00:23:26: will ich nie mehr kommen, nie mehr gehen.
00:23:28: Und dann, ich wollte mir nicht von der Familie helfen lassen und dann habe ich alles Mögliche
00:23:33: gemacht.
00:23:34: Ich habe im Restaurant gearbeitet und egal.
00:23:37: Und auch Kompasserie gemacht.
00:23:39: Und natürlich hieß ich damals Neven du Mont und das fiel einem der Regisseure auf und
00:23:45: dann habe ich mich gefragt, hm, und dann bekam ich wieder und dann bekam ich eine kleine Rolle
00:23:51: und dann verlangte die Agentur, dass ich Schauspielunterricht nehme, das habe ich dann gemacht, habe dann
00:23:57: auch eine Prüfung gemacht.
00:23:58: Und ich hatte eine wunderbare Lehrerin, die mich sehr liebte, die war damals schon fast
00:24:03: 80 und die hat sich für mich immer beworben in meinem Namen.
00:24:07: Das ist ja nett.
00:24:08: Und dann ging es plötzlich, ich war nicht, ich hatte ein ganz kleines Zimmer, da läutete
00:24:13: das Telefon und ich geh an das Telefon und gab ja keine Handys damals.
00:24:18: Und eine Frauenstimme sagte, guten Tag, hier ist die Staatsintendanz Berlin, der Intendant
00:24:22: möchte Sie sprechen.
00:24:23: Und dann, der Intendant kam dann dran und gesagt, ah, Herr Neven du Mont, ich danke Ihnen
00:24:29: für Ihren entzückenden Brief, den ich nie geschrieben hatte.
00:24:32: Das ist ja super.
00:24:33: Kommen Sie doch noch nach Berlin und sprechen Sie vor.
00:24:35: Ja, und dann bin ich mit dem Zug nach Berlin gefahren, habe vorgesprochen und zwar mein
00:24:38: erstes Engagement.
00:24:39: Wenn Sie an der Grenze nicht angehalten worden wären, gäbe es jetzt den Schauspieler Sky
00:24:46: du Mont nicht?
00:24:47: Nein, das ist nicht mein Ding, mich zu produzieren.
00:24:51: Das hätte ich niemals, bis zum heutigen Tage, macht mir drehen, nicht wirklich Spaß.
00:24:56: Das ist sehr interessant, wenn man das von jemandem hört, der auch in Hollywood oder in Amerika
00:25:02: gedreht hat und tolle Rollen hatte.
00:25:04: Ich weiß, die meisten sagen das. Theater spielen ist etwas anderes, weil da sind Sie unmittelbar
00:25:08: an dem Beruf, an der Kunst, an dem, nicht? Da haben Sie einen Schnitzler oder was auch
00:25:13: immer und jeden Satz legen Sie auf die Waage und den können Sie dann am Abend von sich
00:25:20: geben und Sie hören, wie die Leute atemlos zuhören.
00:25:23: Das ist Theater, ist halt einfach wow, drehen ist blöd.
00:25:29: Was wäre es Sky du Mont heute, wenn er nicht Schauspieler geworden wäre?
00:25:33: Wahrscheinlich hätte ich, keine Ahnung, weiß ich nicht.
00:25:36: Vielleicht hätte mir irgendjemand ein Angebot gegeben, weiß ich nicht.
00:25:40: Ich habe da in Immobilien gearbeitet, das war relativ erfolgreich, ich habe Mick Jagger ein
00:25:43: Haus verkauft.
00:25:44: Oh.
00:25:45: Jo.
00:25:46: Das war ja die heißeste Zeit damals in England.
00:25:49: Beatles, Rolling Stones und so, keine Ahnung, auf jeden Fall wäre ich nicht Schauspieler
00:25:54: geworden, das wollte ich nie, ich wollte Musik machen und dazu war ich aber nicht gut genug.
00:25:57: Ich gehe sehr gerne in klassische Konzerte, ich liebe Violine, ich erkenne ja sehr schnell,
00:26:04: ich habe ja auch viele Dinge abgesagt, weil ich gesagt, das kann ich nicht, das mache
00:26:08: ich nicht.
00:26:09: Ich schätze mich da schon glaube ich richtig ein.
00:26:12: Spielen Sie ein Instrument?
00:26:13: Ein bisschen Gitarre, aber das habe ich nur gemacht, weil ...
00:26:15: Um Frauen zu werben.
00:26:17: Jawohl, genau so ist es.
00:26:19: Das hat aber nichts gebracht. Der Klassiker
00:26:21: Hat nichts gebracht.
00:26:22: Na ja, immerhin vier Frauen.
00:26:23: Da habe ich doch keine Gitarre mehr gespielt.
00:26:25: Das weiß man ja nicht, wie Sie die rumgekriegt haben oder wie die sozusagen hingeschmolzen
00:26:32: sind.
00:26:33: Apropos hinschmelzen, Sie haben ja mit Nicole Kidman gedreht, also "Eyes wide shut",
00:26:40: Stanley Kubrick und es gab da eine wunderschöne Szene, wo Walzer getanzt wird.
00:26:46: Es war ja so, dass alle hatten Angst vor Stanley Kubrick und alle die Geschichten nicht gehört
00:26:51: habe, ich habe gezittert.
00:26:52: Und ich sollte Fox Trot tanzen mit Nicole und mit Text und ich tanze miserabel.
00:27:00: Und ich habe geübt wie ein Blöder unterbrochen.
00:27:05: Und dann haben wir Proben gehabt und irgendwie ging das nicht mit der Kammer und dann sagt
00:27:11: er, "Forget it, just push her around".
00:27:14: Und das war für mich die Erlösung, hat mich befreit.
00:27:17: Also Walzer war keiner.
00:27:18: Ja, aber es hatte so den Eindruck, aber vielleicht liegt es daran, dass die die die
00:27:22: Armhaltung, die Musik, also es war wie eine traumhafte Walzer Szene für mich.
00:27:26: Wars auch natürlich.
00:27:27: Ich fands ein bisschen übertrieben, aber wer sagt schon nein zu Kubrick, wenn er Regieanweisungen
00:27:33: gibt.
00:27:34: Es gab damals ein schönes Premierenfoto in der Mitte Nicole Kidman, rechts Sie, links Tom
00:27:39: Cruise.
00:27:40: Für mich wäre das optisch das logische Paar gewesen, das Paar Nicole Kidman und Sky du Mont.
00:27:46: Es hat Kubrick gesagt, er hat gesagt, es klingt so eingebildet jetzt, aber er hat gesagt,
00:27:50: wenn ich jetzt was ändern könnte, würde ich deine Rolle größer machen.
00:27:53: Da fühlte ich mich geadelt.
00:27:55: War das einer der Höhepunkte Ihrer Karriere?
00:27:58: Das war nicht der größte Höhepunkt, weil ich habe ja mit, heute kennen die alle nicht mehr,
00:28:02: also selbst meine Freundin weiß wer, kennen Sie Gregory Peck?
00:28:05: Ich habe mit Gregory Peck gedreht, Laurence Olivier mit diesen ganzen, das war mega.
00:28:11: Gregory Peck hat sich meiner angenommen, so sagen wir da mit seiner Familie und er sah,
00:28:16: dass ich dann immer rausgegangen bin und ich habe überhaupt kein Geld und hat mir dann
00:28:19: immer nur Baguette gekauft und hat mich dann immer eingeladen und hat sich und es war sehr nett mit seiner
00:28:25: Tochter und seiner Frau.
00:28:26: Und da gab es eine Szenen zwischen Laurence Olivier und Gregory Peck, Wiesenfeld und
00:28:33: nicht.
00:28:34: Der spielt ja Wiesenfeld, Laurence Olivier und der Gregory Peck diesen Obernazi.
00:28:39: Und eine ganz lange wichtige Szene und niemand durfte zuschauen und ich habe ihn gebeten,
00:28:45: ob ich zuschauen durfte.
00:28:46: Und er hat gesagt ja, aber bitte kein Wort und gar nichts.
00:28:49: Ich habe mir diese Szene angeschaut, wie sie gedreht haben und man hat eigentlich nur
00:28:54: Laurence Olivier angeschaut, wie der grandios gespielt hat.
00:28:57: Ich hatte den als Hamlet gesehen in London und so, das war der Wahnsinn.
00:29:00: Und jetzt kommt es, dann kam der Film ins Kino und man hat nur noch Gregory Peck angeschaut.
00:29:05: Und habe ich zum ersten Mal begriffen, was Charisma ist.
00:29:09: Und Präsenz?
00:29:10: Das war mir nie klar.
00:29:11: Ja, der hatte das, er hat ja auch gesagt selber, ich war nie der beste Schauspieler, ich war
00:29:16: immer der fleißigste.
00:29:17: Großartig.
00:29:18: Diese Dinge haben mir einfach für meinen Beruf sehr, sehr viel gegeben.
00:29:22: Ich war nie ein Vollblutschauspieler, das wäre gelogen, wenn ich das täte, sagen würde.
00:29:29: Aber das sind Dinge, die mir halt das Handwerk beigebracht haben und Handwerk ist alles in
00:29:33: dem Beruf.
00:29:34: Das jüngere Publikum kennt Sie ja eher aus den Filmen von Bully Herbig.
00:29:39: Natürlich "Schuh des Manitu" und "Traumschiff Surprise".
00:29:42: Wo man ja am Lachen nicht vorbeikommt und sich zerkugelt sozusagen, wenn man die sieht, ist es
00:29:50: Ihnen schwer gefallen ins Komödiantische reinzugehen?
00:29:53: Man muss sich auch über sich selbst lustig machen können, glaube ich.
00:29:57: Das konnte ich immer.
00:29:58: Ich habe ja schon in dem ersten Otto-Film mitgespielt.
00:30:01: Harald.
00:30:02: Harald.
00:30:03: Also das hatte ich immer.
00:30:04: Ich konnte immer Komödie.
00:30:05: Das sollte ja ein Bösewicht sein und ich habe zu Bully gesagt, na, das spiele ich
00:30:10: nicht, das möchte ich nicht, das interessiert mich nicht.
00:30:12: Da im schwarzen Anzug rum.
00:30:13: Ja, was meinst denn? Da habe ich gesagt.
00:30:15: Mach ihn komisch, mach den ein bisschen dumm und so, dann läuft das und das lief natürlich
00:30:20: sensationell.
00:30:21: Hilft es generell im Leben sich über sich selbst lustig machen zu können?
00:30:26: Was ist da die Basis?
00:30:28: Dieses Englische, der Engländer nimmt sich nicht ernst.
00:30:31: Deswegen ist ja die englische Komödie auch die beste und auch die englischen Komiker sind
00:30:35: ja die besten.
00:30:36: Kommt das dann auch von der englischen Mutter, so diese Lebenshaltung, diese Einstellung?
00:30:41: Absolut.
00:30:42: Ja.
00:30:43: Und das in England leben. England hat mich sehr geprägt.
00:30:45: Sehr.
00:30:46: Also im positiven Sinne würden Sie sehen, ja?
00:30:48: Im positiven Sinne habe ich auch jeglichen Snobismus und jedes Hochnäsige mir genommen,
00:30:53: weil das sind die nicht.
00:30:54: Man spricht nicht über diese Dinge.
00:30:56: Man spricht auch nicht über Geld.
00:30:58: Dieses Nicht-Angeben, nicht?
00:31:00: "Wisst ihr was, hey, ich habe mir den neuesten Ferrari gekauft."
00:31:04: Das finde ich gut.
00:31:07: Ihre Eltern haben sich früh getrennt.
00:31:09: Sie sind sehr von ihrer englischen Mutter geprägt worden.
00:31:12: Ihr Vater war ja eher nicht vorhanden oder generell nicht vorhanden.
00:31:16: War dann auch ihr Onkel der Verleger eine Art Vaterfigur?
00:31:20: Das kam sehr spät und leider ist er dann ja gestorben.
00:31:28: Das hat mich sehr, sehr traurig gemacht.
00:31:30: Und das hat auch sehr viel bei mir bewegt, weil ich bin ja oft in Köln.
00:31:34: Ich bin ja im Vorstand von der Stiftung.
00:31:36: Und dann muss ich nach Köln und wenn schönes Wetter ist und die Flieger gehen nicht oder
00:31:41: sehr spät, dann gehe ich oft auf den Friedhof.
00:31:44: Ich war nie auf dem Friedhof, auch nicht bei meiner Mutter.
00:31:47: Na gut, die liegt in Spanien, das ist wieder was anderes.
00:31:49: Und da ist eine Parkbank gegenüber und dann sitze ich da und dann denke ich an ihn.
00:31:55: Das ist eine völlig neue Erfahrung, ist das.
00:31:58: Und dann, ich wohne ja an der Elbe in Hamburg und der kürzeste Weg an die Elbe ist
00:32:06: über den schönsten Friedhof, den man sich vorstellen kann.
00:32:08: Und da kam einer auf mich zu und ich sagte, ach Herr du Mont, hier liegen ganz viele Kollegen
00:32:14: von Ihnen.
00:32:15: Suchen Sie ein Grab? Ich sag, eigentlich nicht.
00:32:19: Ja, ich hätte aber eins.
00:32:20: Ich hätte einen Einzelgrab oder einen Vierergrab.
00:32:22: Und nachdem meine Mutter ein Chaos hinterließ, als sie gestorben ist.
00:32:26: Man muss sich ja dann kümmern, welches Holz soll der Sarg sein.
00:32:29: Also diese ganzen Sachen, das will man nicht.
00:32:31: Wenn jemand stirbt, den man liebt, will man trauern und nicht so einen Käse entscheiden müssen.
00:32:37: Und dann habe ich mir gedacht, okay, ich nehme ein Grab für meine Kinder.
00:32:41: Da brauchen sich meine Kinder nicht drum kümmern.
00:32:43: Denn die Arbeit, wenn einer gestorben ist, die wird nicht geteilt.
00:32:49: Das macht dann einer.
00:32:50: Geteilt wird nur das Erbe.
00:32:51: Und dann hatte ich gesagt, wollen Sie einen Einzelgab oder einen Vierergrab?
00:32:54: Oh dann nehme ich ein Vierergrab. Warum nehmen Sie ein Vierergrab?
00:32:56: Dann kann ich auch mal quer liegen.
00:32:59: Aber das zeigt ja auch wieder den Humor und diese Grundeinstellung, diese Positive,
00:33:06: nichts ernst zu nehmen.
00:33:07: Das schaffen ja viele nicht.
00:33:08: Das nützt ja auch nichts. Das würde ich jetzt einmal sagen.
00:33:10: Sie geben auch den Tipp im Buch, sich bis ins, oder überhaupt im Alter auch immer wieder
00:33:17: neue Freundschaften zu erschließen.
00:33:19: Na ja, schauen Sie allein, wenn jemand mit 76 sich mit einer österreichischen ORF-Kollegin
00:33:28: zusammen tut, nach Österreich zieht, halb und auch vor hat, ganz rüber zu kommen.
00:33:33: Das zeigt es ja schon, nicht?
00:33:36: Die meisten sagen, nee, ich bin da jetzt zu Hause und ich will nicht nochmal umziehen
00:33:41: und so.
00:33:42: Das ist doch albern natürlich.
00:33:43: Neue Erfahrungen, ich liebe das, diese neuen Erfahrungen, die ich jetzt hier mache in diesem Land.
00:33:48: Kurios finde ich ja, dass Sie sich einen Grab gekauft haben und gleichzeitig ein Haus
00:33:52: bauen.
00:33:53: Ja, das Grab war ja, ich will ja nicht gleich sterben.
00:33:56: Meine Güte.
00:33:57: Er hat es mir angeboten, da hab mir gedacht, es ist bestimmt billiger jetzt, als meine
00:34:01: Kinder dann aus dem Erbe das zahlen müssen.
00:34:04: Wie schreibt Sky du Mont? Schreibtisch oder Sofa oder am Bett?
00:34:08: Vorm Computer, aber nicht regelmäßig.
00:34:11: Ich bin nicht jemand, der morgens aufsteht und sagt so.
00:34:14: Das, ich schreibe.
00:34:15: Also ich wach sehr, sehr oft auf.
00:34:17: Das ging mit den Krimis los und dann fällt mir was ein und dann mach ich das Licht an und schreib
00:34:22: mir zwei, drei Stichworte auf und dann schlafe ich wieder.
00:34:25: Und wenn ich dann Zeit habe, weil ich bin ja schon sehr viel unterwegs und ich bin ja
00:34:30: jeden Tag im Studio und weiß nicht was alles, dann schreibe ich.
00:34:33: Ich schreibe unregelmäßig, ich verbringe halt wahnsinnig viel Zeit in Hotels.
00:34:37: Da habe ich so viel Zeit, das können Sie sich gar nicht vorstellen.
00:34:39: Jetzt hier wieder in Wien, ich spiele ja jetzt wieder vier Monate Rocky und dann sitze ich, naja,
00:34:44: diesmal werde ich wahrscheinlich immer ins Haus fahren.
00:34:46: Liegt natürlich nahe, dann sagen zu können, ich fahre jetzt nach Hause.
00:34:50: Vor drei Jahren war ich ja auch ewig im Hotel und habe natürlich tagsüber was mache ich
00:34:55: dann und dann schreibe ich.
00:34:56: Das Buch ist ja so in Episoden aufgebaut, so Anekdoten, Gespräche mit Freunden, Geschichten
00:35:03: aus dem Leben.
00:35:04: Wie ergeben die sich?
00:35:06: Sie müssen eine gewisse Seitenzahl erreichen.
00:35:09: Das heißt, ich fange immer in meinen letzten Büchern, mein Letztes ist ja in der Spiegelbestseller-Liste
00:35:14: gelandet jetzt.
00:35:15: Viele Kapitel, da hast du schon mal fünf Seiten weg.
00:35:18: Ja und dann schreibt man halt und dann irgendwann denkt man sich, ist das jetzt genug?
00:35:23: Nein, dann muss man halt noch was schreiben.
00:35:26: Und haben jetzt Ihre Freunde schon Sorge dann im nächsten Buch zu erscheinen?
00:35:30: Nein, das ist ganz wichtig.
00:35:32: Da sind viele Dinge drin, wo die Leute wirklich glauben, das ist aus meinem Leben oder ich
00:35:38: bin nie segeln gegangen mit dem einen.
00:35:41: Oder das sind alles, ich brauche ja gewisse Punkte, die mich, die die Geschichte weiterführen.
00:35:47: Und die sind natürlich erfunden.
00:35:49: Ich bin nicht indiskret.
00:35:50: Nein, nein, die meisten Dinge.
00:35:53: Auch meine Mutter war nie so lebendig und hat keine Kreuzfahrt gemacht, sie hat Schiffe
00:35:58: gehasst.
00:35:59: Aber das war halt ein Thema, weil ich war auf einer Kreuzfahrt und das war unglaublich,
00:36:04: wie ich in dem letzten Buch geschrieben habe.
00:36:06: Also wenn dann das Schiff untergeht, da sind ja so viele künstliche Hüften und künstliche
00:36:14: Brüste und Zahnprothesen.
00:36:16: Die müssen dann, da muss ja Norwegen so eine Sonderdeponie unten eröffnen, wenn das Schiff sinkt.
00:36:22: Das Buch heißt ja, um noch einmal auf den Titel zurückzukommen.
00:36:26: "Ich freue mich schon auf morgen" Untertitel, "Weil es wird, wie es noch nie war".
00:36:32: Eigentlich wollte ich diesen Titel nehmen, aber da hatte Verlag gesagt, nee, wenn
00:36:36: wir wollen es positiv halten, denn man muss ja auf das Publikum gehen.
00:36:40: Wer kauft solche Bücher?
00:36:42: Tatsächlich ist es so, dass wir hängen immer an Dingen, die sich verändern und nie mehr
00:36:50: so sein werden, wie sie waren.
00:36:53: Nichts wird so sein, wie es war.
00:36:55: Alles verändert sich, ständig.
00:36:57: Das gestern ist ein Raum, in den dürfen wir nie wieder rein.
00:37:00: Da können wir rein schauen durchs Fenster, aber nie mehr rein.
00:37:03: Dann sehen wir auf die Zukunft, die wird sich ja jetzt verstärkt in Österreich abspielen.
00:37:09: Was gefällt Ihnen an Österreich?
00:37:11: Das ist ein tolles Land und ihr seid ein tolles Volk.
00:37:14: Was mich fasziniert, das meine ich jetzt ganz ernst.
00:37:19: Das gibt es in Deutschland nicht mehr in dem Maße.
00:37:22: Aber in Österreich ist es tatsächlich so, jeder hat ein bisschen von Operette oder Musik
00:37:29: oder Literatur.
00:37:30: Jeder hat ein bisschen was Künstlerisches und das geht bei uns völlig verloren.
00:37:35: Und das gefällt mir.
00:37:37: Ich komme aus einem künstlerischen Beruf und ich mag das, wenn die Leute, egal wer
00:37:41: es ist, auch im Laden, ja, ich war jetzt da, da ist das Musical, da gehen wir rein, die
00:37:46: Verkäuferin.
00:37:47: Das mag ich, das finde ich.
00:37:50: Weil das ist wichtig.
00:37:51: Unsere Kultur besteht auch aus Kunst.
00:37:54: Und ja, das gefällt mir.
00:37:56: Das ist eine der Gründe, warum ich gerne hier bin.
00:38:00: Dann werden wir Sky du Mont künftig ja noch mehr in Österreich sehen.
00:38:03: Und damit bin ich auch schon wieder am Ende unseres heutigen Podcasts angekommen und
00:38:09: bedanke mich für das Gespräch.
00:38:11: Ja, ich bin, ich mich auch.
00:38:12: Bei mir ist jetzt wieder Katia Schwingshandl zu Gast, die Chefredakteurin der Buchkultur.
00:38:27: Katia, was gibt es denn aus der Redaktion Neues?
00:38:29: Hallo Petra, ich habe mir gedacht, ich bringe diesmal schon ein bisschen das Thema vom
00:38:34: "Eingekreist" von der kommenden Ausgabe, also der Juni-Ausgabe mit, weil da ist unser Schwerpunkt
00:38:40: diesmal Philosophie und Glaube.
00:38:43: Sehr spannend.
00:38:44: Wir haben da unter anderem zum Beispiel wirklich fast alle Bücher, die zum Thema Kant, publiziert
00:38:53: werden, gesammelt.
00:38:55: Der hat ja seinen 300. Geburtstag, also jetzt im 22. April gehabt und auch recht spannend,
00:39:04: der Konrad Holzer beschäftigt sich mit dem Papst.
00:39:07: Der Papst und die Philosophie.
00:39:10: Gibt es da einen bestimmten Grund dafür?
00:39:12: Also worum geht es dann in so einem Buch über den Papst?
00:39:18: Na tatsächlich, das ist nicht über die Philosophie, sondern da beschränken wir uns nur auf Bücher
00:39:23: zum Papst, also weil da gerade drei recht passende Bücher erschienen sind.
00:39:27: Unter anderem, und das ist schon recht speziell bei Harper Collins, gibt es eben eine Fast-Auto-Biografie
00:39:35: vom Papst, die er gemeinsam mit dem Vatikan-Kenner Fabio Marchese Ragona geschrieben hat.
00:39:41: Und da hat mir recht gut gefallen, dass der wirklich den Papst persönlich getroffen hat.
00:39:47: Er hat sich irgendwie, gut, das ist jetzt nicht so wahnsinnig oft, aber er dürfte genug dabei
00:39:51: erfahren haben und sich irgendwie viermal über drei Stunden lang mit dem Papst getroffen
00:39:56: und sich da mit ihm über sein Leben ausgetauscht.
00:39:59: Weil er gemeint hat am Ende ist wirklich der Papst einfach schon ein älterer Mann, der
00:40:04: ein ganzes Leben hinter sich hat und so haben sie das Buch dann schlussendlich auch genannt,
00:40:08: also Leben und quasi die Geschichte des Papsts in der Geschichte verankert.
00:40:13: Na sehr spannend, es ist ja schwer vorzustellen, dass dann jemand den Papst sozusagen Tag und
00:40:17: Nacht begleitet, also insofern sind wahrscheinlich die viermal drei Stunden, vermutlich das
00:40:23: Maximum, das man an Zeit kriegen kann.
00:40:25: Genau, ich habe mir auch kurz vorgestellt, irgendwie wie nett das wäre, so quasi der
00:40:30: Papst immer mit einem Schatten an seiner Seite, aber so war es dann doch nicht.
00:40:33: Also sie haben sich anscheinend im päpstlichen Gästehaus immer wieder getroffen und sind
00:40:38: da in diese Geschichten eingetaucht.
00:40:40: Genau.
00:40:41: Und der Konrad Holzer, der den Artikel auch schreibt für uns, der ist ein großer Papst-Fan
00:40:47: also er outet sich da ein bisschen und hat aber auch ein Papst-kritisches Buch dazu gelesen.
00:40:54: Also bei Herder ist jetzt gerade ein Buch von Michael Meier erschienen und das heißt schon
00:40:59: "Papst der Enttäuschungen" und auch recht interessant, warum der Schweizer Journalist
00:41:08: in dem Fall den Papst so kritisiert.
00:41:11: Genau, wir haben alle Seiten.
00:41:13: Also man sollte sich idealerweise beide Bücher kaufen und hat dann beide Seiten auf jeden
00:41:17: Fall.
00:41:18: Genau, oder einfach die nächste Buchkultur lesen.
00:41:20: Und die Wahrheit liegt dann in der Mitte, wie so oft.
00:41:23: Genau.
00:41:24: Was gibt es noch Neues bei euch?
00:41:26: Was hast du mitgebracht?
00:41:28: Wir haben dann zum Beispiel noch ein paar schöne Bücher zusammen gesammelt über das
00:41:33: Thema Spiritualität.
00:41:34: Also da geht es dann eben so in ein Mittelding, Religion, Glauben, Philosophie und darüber hinaus
00:41:42: kann ich vielleicht auch schon verraten, dass die nächste Ausgabe dann wieder unser
00:41:46: Krimi Sonderheft begleiten wird.
00:41:48: Hast du besondere Krimitipps für uns?
00:41:51: Was wird da in der Ausgabe drinnen sein?
00:41:53: Das ist ein Sonderheft, das wird auch in den Wiener Freibädern ausliegen.
00:41:58: Und da ist eigentlich das Highlight immer, dass wir die Top 10 Krimis aus dem jetzt schon
00:42:04: vergangenen Frühjahr wählen.
00:42:06: Und zwar machen das nicht wir selbst, sondern wir haben eine ganz großartige und schon
00:42:11: vielerprobte Krimi-Jury, die besteht jetzt in diesem Jahr aus elf begeisterten Krimileser/innen
00:42:19: mitunter auch vielen Krimibuchhändler/innen aus Deutschland und Österreich.
00:42:24: Und genau, die machen das ganz großartig und haben da die zehn besten Krimis gewählt.
00:42:31: Perfekt.
00:42:32: Wir verraten es natürlich jetzt noch nicht.
00:42:34: Also alle, die das wissen wollen, können das im Sonderheft lesen und damit ist auch
00:42:38: der Sommer und der Ferien-Sommer am Meer oder im Schwimmbad, im Freibad gerettet mit
00:42:45: dazu passenden Krimis.
00:42:46: Ja.
00:42:47: Dann bedanke ich mich bei dir Katia.
00:42:49: Vielen Dank, dass du wieder bei mir warst.
00:42:51: Danke, Petra.
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